Wasser, Wasser und noch mehr Wasser

Nach einem kleinen Bustrip einmal quer durch Paraguay bin ich in Ciudad del Este (was ein einfallsreicher Name “Stadt des Ostens”) angekommen. Dort hab ich dann auch direkt ein nettes Hostel gefunden, dass irgendwie mehr wie eine WG als wie eine Herberge wirkte (inklusive netter Mitbewohner). Die Stadt selbst ist nicht wirklich schön oder interessant. Allerdings scheint die ganze Stadt ein riesiges Shoppingparadies zu sein. Ein Laden neben dem anderen und die Bürgersteige zugestellt mit Verkaufständen. Dazwischen dutzende Brasilianer die den Preisunterschied zwischen Brasilien und Paraguay nutzen um Elektroartikel, Klamotten und alles mögliche an anderen Dingen  zu kaufen. Da mir jedoch der Sinn nicht nach shoppen stand hab ich mir den Staudamm Itaipu angesehen (noch der Staudamm mit der weltweit höchsten Energieproduktion). Dummerweise musste man sich für die technische Tour 10 Tage vorher anmelden so dass ich nur die Touristenvariante gemacht hab (diese Tour is recht kurz und der Staudamm wird nicht betreten). Somit war es ganz nett den Damm zu sehen, allerdings nicht ganz so interessant wie ich gehofft hatte. Allerdings hat mich der nächste Tag wieder entschädigt. Ich bin nach Argentinien rübergefahren und hab mir die Wasserfálle von Iguazu angesehen. Und die sind einfach atemberaubend. Unmengen an Wasser die mit einer Wahnsinnsgeschwindigket neben, vor und unter einem vorbeirauschen. Es ist schwer in Worte zu fassen wie beeindruckend diese Wasserfälle sind. Defenitiv eines der Highlights in ganz Südamerika.

Nach diesem Erlebnis hab ich mich dann beeilt zurück nach Paraguay zu kommen um mir das Halbfinal des Copa America anzusehen. Natürlich hat Paraguay wieder ziemlich bescheiden gespielt um sich ein weiteres mal ins Elfmeterschießen zu retten und das Spiel zu gewinnen. Einerseits war das ein bisschen Schade, da Paraguay eindeutig das schlechtere Team war, andereseits hieß das ein weiters mal ein Stadt steht Kopf. Somit war Ciudad del Este am Ende ein lohnenswerter Umweg auf meinem Weg nach Buenos Aires.  Dorthin bin ich dann schließlich auch mit jeder Menge Vorfreude und Neugierde aufgebrochen.

Viele liebe Grüße aus Mendoza

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Von Santa Cruz de la Sierra nach Asunción

Nach intensiver Suche hab ich dann mal wieder einen Rechner gefunden an dem ich Fotos bearbeiten und hochladen konnte, somit hier ein kleiner Rückblick auf die letzten Orte an denen ich gewesen bin.

Nachdem ich in Cochabamba gelandet bin hab ich mich auf direktem Wege zum Busterminal begeben um nach Santa Cruz zu gelangen. Da die Frau am Informationsschalter offenbar ihren Job gehasst hat, und somit lediglich einsilbig Auskunft gab, hab ich die Fahrt beim erstbesten Busunternehmen gebucht, dass mir im Terminal aufgefallen ist (nach Santa Cruz fuhren so um die 8). Da ich mir nicht sicher war in welchen Bus ich einsteigen musste, hab ich den erstbesten gefragt. Der Fahrer hat allerdings nur gelacht als ich ihm mein Busunternehmen genannt hab. Somit hab ich mir die Reihe der wartenden Busse angesehen und bin einfach mal zu dem gegangen der am übelsten aussah. Und der wars dann auch. Da ich jedoch bei Nacht gefahren bin, konnt ich nach einer Nacht mit Alpträumen von Busunfällen und betrunkenen Fahrern in Santa Cruz de la Sierra meine Augen öffnen und dieser “Todesfalle” entkommen (ok vielleicht war es nicht ganz so dramatisch, aber rückblickend glaub ich, meine Beschreibung ist zumindest nah an der Realität). Santa Cruz selbst hat mir gut gefallen. Nach dem kalten La Paz war es schön an einen Ort zu kommen an dem es sich wieder nach Sommer anfühlt. Ausserdem war Santa Cruz die erste Großstadt die nicht wie eine wirkt. Man sitzt auf dem zentralen Platz und alles scheint friedlich und ruhig. Man spürt nichts von der Hektik die sämtlichen anderen südamerikanischen Großstädten anhaftet. Es kann aber durchaus sein, dass das am Klima liegt. Bei 25 Grad un Sonnenschein will man sich einfach nicht abhetzen. Einen guten Teil dazu beigetragen das mir Santa Cruz so gut gefallen hat, haben einige Bolivianer die ich per Couchsurfing getroffen hab. Mit ihnen hab ich zunächst eine ordentliche Partynacht durchlebt (irgendwann gegen 7 bin ich in mein Hostel getorkelt und ins Koma gefallen) und die mir dann am darauffolgenden Tag ein traditionales Restaurant gezeigt haben (wirklich gutes Essen und bolivianische Livemusik). Das Restaurant lag übrigens am Ufer des auf dem Foto zu sehenden beeindruckenden Flusses (ich weiß, normalerweise haben Flüsse auch Wasser, allerdings scheinen die bolivianischen hier eine Ausnahme zu bilden).

Nachdem ich somit eine klasse Zeit in Bolivien verbracht hab, bin ich nach Asuncion gefahren (weitere 23 Stunden im Bus). Die Busfahrt gestaltete sich dann als etwas zeitaufwändiger als gedacht. Drei mal wurden wir von der bolivianischen und gut neun mal von der parguayischen Polizei kontrolliert. In der Regel nur so 5 bis 15 Minuten in denen sie durch den Bus gingen und ein bisschen das Gepäckfach unter dem Bus durchsucht haben. Einmal haben es die Paraguayer besonders gründlich machen wollen und haben in zwei Stunden den gesamten Bus auseinandergenommen, jedes Gepäckstück durchsucht und alle Passagiere nach dem Zweck der Reise befragt. Offenbar sind sie auch fündig geworden denn sie haben zwei Mädels mitgenommen (keine Ahnung warum, aber nach dieser Kontrolle sind sie auch nicht wieder zugestiegen). Ausserdem hat die Disskussion einer alten Dame, die säckeweise Saatgut oder Früchte transportiert hat (siehe Foto), eine gute halbe Stunde gekostet. Offenbar muss man auch in Paraguay Mengen die nicht für den Hausgebrauch bestimmt sind anmelden. Nachdem ich mit gut vier Stunden Verspätung in Asuncion angekommen bin, hatte ich dann direkt das Glück, zusammen mit einigen Brasilianern und einem ganzen Haufen Paraguayern mir das Spiel Paraguay Brasilien anzusehen. Das Spiel war recht spannend. Vor allem, da so gut wie alle Anwesenden Paraguay unterstützt haben, Paraguay allerdings eine eher schwache Leistung ablieferte und lediglich mit allen Mitteln versuchte die Brasilaner vom Tor fernzuhalten. Das hat dann auch so gut geklappt, dass es zum Elfmeterschießen kam, das Paraguay dann souverän gewonnen hat (Brasilien hat nicht einen von vier Elfern versenkt). Somit verwandelten sich die drei Brasilianer in traurige Gestalten und ganz Asuncion in ein Irrenhaus. Der zentrale Sammelplatz ist auf dem Foto zu sehen. Nachdem der Fußballgott auf meine Seite zu sein schien hat sich dann der Wettergott das erste mal auf meiner Reise gegen mich gewandt. Als ich zu einem kleinen Stadtrundgang aufgebrochen bin hat er die Dusche angestellt und sie erst wieder abgestellt nachdem ich nass und ein wenig frustiert zu meinem Hostel zurückgekehrt bin.

Nachdem ich so ein paar Tage mit Fußball und mehr Wasser als erwartet verbracht hab bin ich dann mit Vorfreude auf die Wasserfälle von Igazu nach Ciudad del Este aufgebrochen. Da ich jetzt meinen Bus nach Mendoza erwischen muss werd ich diesen kleinen Rückblick morgen fortsetzen (da ich meine Fotos bereits hochgeladen hab muss ich nicht wieder einen speziellen Rechner suchen).

Viele liebe Grüße aus Cordoba

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Am Rande des Abgrunds

Aus dem eher beschaulichen Copacabana gings per Bus in vierstündiger Fahrt nach La Paz. Mein erster Gedanke bei der Ankunft war: “Wie häßlich ist diese Stadt”. Am Schluss meines Aufenthaltes sah ich das nicht mehr ganz so drastisch, allerdings bin ich immer noch der Meinung, La Paz gewinnt niemals einen Schönheitspreis. Die beste Beschreibung dieser Stadt hab ich von Bewohnern des “Stadtteils” el Alto (Stadtteil ist bei der schieren Größe etwas untertrieben) gehört. Sie nennen La paz nur “el hueco” (= das Loch), was voll und ganz zutrifft. La Paz sieht aus, als hätte jemand ein Loch gemacht und mit Häusern aufgefüllt. Allerdings gibt es auch immer wieder schöne Plätze die etwas Grün in das eintönige Rotbraun bringen. Natürlich darf auf keinem Platz die obligatorische Statue/Denkmal/Skulptur nicht fehlen. Als Beispiel die auf dem Foto dargestellte nette Grinsekatze (oder Hund?) im Inkastil. Um einen kleinen Eindruck von der Stadt zu vermitteln, hab ich naürlich keine Mühen gescheut und bin einen der Aussichtspunkte hochgekraxelt.

Insgesamt erschien mir La Paz deutlich häßlicher als Lima, allerdings auch deutlich ruhiger (allerdings immer noch weit entfernt von beschaulich oder ruhig). An meinem letzten Tag in La Paz (oder zumindest dachte ich es wäre der letzte), bin ich dann dem Großstadtleben entflohen um mich einer weiteren Nahtoderfahrung auszusetzen. Diesmal hab ich mich mit einem Mountainbike die Todesstraße runtergestürzt. Bis eine Umgehungstraße gebaut wurde verunglückten hier jährlich mehr als 100 Personen tödlich. Heute sind es nur noch 5 oder 6 die mit ihrem Rad ein wenig übers Ziel hinauschießen und die bis zu 600 Meter tiefe Schlucht hinabstürzen (das letzte Unfallopfer war eine Touristin aus Israel vor 6 Wochen). Die Strecke startet auf 4600 Metern und endet auf einer Höhe von 1200 Metern.  Das erste Teilstück (ca. 1 Stunde Fahrt) ist asphaltiert. Hier fahren auch einige Autos und LKWs. Die machten allerdings wenig Probleme, da wir auf den Fahrrädern Dank des starken Gefälles deutlich schneller unterwgs waren. Der zweite Teil (ca. 2 1/2 Stunden) bestandt dann nur noch aus Schotterpiste. Der erste Teil brachte Nervenkitzel auf Grund der extrem hohen Geschwindgkeit. Im zweiten Teil war es dann eher die Tatsache, dass man auf einer manchmal nur 4 Meter breiten “Straße” direkt am Abgrund unterwegs war, und das alles andere als langsam. Teilweise fuhr man auf Kurven zu, die nach rechts hinterm Hang verschwanden, und geradeaus war einfach nichts, nur Abgrund. Alles in allem war es einfach nur ein Wahnsinnserlebnis. Die ganze Zeit hatte sich ein Grinsen auf meinem Gesicht festgesetzt und an Stelle von Blut floss Adrenalin durch meine Adern. Um das zu toppen müsste ich vermutlich Bunjejumping oder Fallschirmspringen ausprobieren.

Nach diesem Erlebbnis wär La Paz eigentlich in bester Erinnerung geblieben, wenn es da nicht diese Proteste gegeben hätte. Da hatte ich das Glück, dass in Puno alles ruhig gewesen ist, da müssen einige unzufriedene Protestbürger doch glatt die Hauptverkehrsader von La Paz nach Oro blockieren. Dadurch waren sämtliche Busverbindungen die über diese Straße gingen für mehrere Tage gesperrt. Dumm nur, dass alle Busverbindungen die nicht nach Peru gehen über diese Straße müssen. Somit saß ich dann am Montagabend, als ich eigentlich fahren wollte, fest. Am Dienstag hat man mir am Terminal dann gesagt, dass ebenfalls keine Busse abfahren und man nicht wisse, wie lange die Proteste noch andauern. Um nicht ewig in La Paz festzusitzen hab ich dann 60$ in ein Flugticket nach Cochabamba investiert und konnte somit meine Reise fortsetzen. Pünktlich zu meiner Landung in Cochabamba sind dann auch die ersten Busse wieder gefahren.

Viele Liebe Grüße aus Bolivien

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An den Ufern des Titicacasees

Mein Trip hat wie schon im letzten Beitrag angekündigt in Puno begonnen. Zunächst musste ich feststellen, dass eine Busfahrt extrem lang werden gkann. Besonders dann, wenn der Bus ständig anhält, um Kühlwasser nachzufüllen und um den Motor nicht zu überhitzen, extrem langsam fährt. Aber nach 25 1/2 Stunden kam ich dann endlich in Puno an. Dank des Temperatur- und extremen Höhenunterschiedes war ich ziemlich geschafft und hab nicht allzu viel unternommen. Ich hab mir ein wenig die Stadt angesehen, eine hervorragende Steinofenpizza gegessen (nicht dieser amerikanische Fast-Food-Mist den man in Lima an jeder Ecke bekommt) und am Ufer des Titicacasees entspannt.

Am nächsten Tag gings dann weiter nach Copacabana. Das liegt ebenfalls am Titicacasee, jedoch auf der bolivianischen Seite (ca. 3 Stunden Fahrt). Zunächst einmal war ich überrascht wie günstig auf einmal alles war. Für mein Hostelzimmer hab ich zum Beispiel das selbe wie in Puno bezahlt, jedoch in Bolivianos. In Copacabana hab ich dann auch eine kleine Bootstour zur Isla de Sol gemacht. Der Sonnenschein auf den Fotos trügt übrigens, es war ziemlich kalt (besonders mit dem Boot auf dem See).

Mit etwas Verspätung nun mein erster Blogeintrag der nicht in Lima geschrieben wurde. Es tut mir Leid das es so lange gedauert hat. Zuerst hatte ich keinen Adapter um die Fotos von meiner Kamera zu ziehen, dann keine Software um die Bilder zu verkleinern und schließlich musste ich bis nach Santa Cruz fahren um ein Internetcafe zu finden in dem ich die Fotos auch hochladen konnte. Von daher kommt nun auch direkt im Anschluss der Beitrag aus La Paz.

Liebe Grüße aus Bolivien

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Trip nach Trujillo/Huanchaco

Meine zwei Hausarbeiten harren noch immer ihrer Vollendung, allerdings bin ich zuversichtlich, dass ich zumindest eine bis heute Mittag in eine abgabetaugliche Form bringen kann. Vermutlich wäre es schlauer gewesen das letzte Wochenende nicht zu verreisen und in Ruhe alles für die Uni abzuschließen. Dann hätt ich jedoch die letzte Möglichkeit verpasst mit den Freunden zu verreisen die Lima in den nächsten Tagen und Wochen den Rücken kehren. Die Personen auf dem Foto von links nach rechts sind: Chao (Taiwan), Raul (Spanien), Victor (Kolumbien), Miguel (Spanien), Thomas (Österreich) und ich. Die beiden Spanier und der Kolumbier kehren leider im Laufe der nächsten 2 Woche alle in ihre Heimat zurück.

Somit haben wir das letzte Wochenende (Sa-Mo) in Huanchaco und Trujillo verbracht. Trujillo liegt gut 8 Stunden nördlich von Lima und Huanchaco ist ein kleiner Strandort 15 Autominuten von Trujillo entfernt. Übernachtet haben wir im beschaulichen Huanchaco. Dort haben wir dann am Samstag dann auch erstmal etwas Sonne getankt. Nachdem in den letzten zwei Wochen die Farbe grau das Wetter in Lima bestimmt hat, waren Sonnenschein und (fast) sommerliche Temperaturen eine willkommene Abwechslung. Das Wasser war im Gegensatz dazu saumäßig kalt. Allerdings schien das die dutzenden Surfer nicht sonderlich zu stören. Ich bin erstmal davon ausgegangen, dass dies am Neopren liegt, den so gut wie jeder anhatte. Daher hab ich mir gesagt, wenn ich schon nicht schwimmen gehen kann besorg ich mir halt auch so ein Teil, dazu nen Surfbrett und ab ins Wasser. Dies brachte mir zwei Erkenntisse. Surfen ist viel schwieriger als es aussieht und ein Neoprenanzug hilft weniger als man denkt. Insgesamt war somit mein erster Kontakt mit dem Surfsport wenig erfolgreich und ich hab nach gut drei Stunden bibbernd das Wasser verlassen um mich einer Eidechse gleich in der Sonne wieder aufzuwärmen. Der nächste Versuch wird daher definitiv irgendwo stattfinden, wo das Meer weniger kalt ist.

Die größte Sehenswürdigkeit in Huanchaco war allerdings weder das Meer oder der Strand, sondern ein ein wenig überdrehter italienischer Koch. Dieser hat sich im Markt von Huanchaco in einer kleinen Bude niedergelasssen und bereitet dort Pasta und Pizza zu. Allein ihm zuzusehen, wie er das Essen zubereitet und dabei singend und scherzend durch seine Küche wirbelt ist ein Erlebnis. Hinzu kommt, dass seine Nudeln a la Alfredo mit Abstand die besten Nudeln sind, die ich hier in Peru gegessen hab. Allerdings war die Reise kulinarisch gesehen insgesamt ein voller Erfolg. Am Sonntagabend gab es zum Beispiel ein wahnsinnig gutes Ceviche (roher Fisch in Limettensaft mit Zwiebeln [kleine Zwiebelstücke, KEINE ganzen Zwiebeln], dank Pfefferschoten superscharf) als Vorspeise und der Hauptgang bestand aus allem, was im Meer so zuckt in einer pikanten Sauce. Und am letzten Morgen hab ich dann noch ein kleines Cafe unter deutscher Leitung entdeckt, so dass es seit langem mal wieder ein richtig gutes Frühstück gab (die peruanische Küche im allgemeinen ist richtig lecker, aber die Sache mit dem Frühstück, dass hat man hier noch nicht ganz so raus. Frittiertes Schweinefleisch und Instantkaffee sind normalerweise nicht meine erste Wahl morgens um 8).

Heute Mittag gehts dann per Bus in Richtung bolivianische Grenze (20 Stunden!!!). Mein erster Stopp wird Puno am Ufer des Titicaca-Sees. Nach mehreren Wochen mit Protesten (blockierte Grenze, zerstörter Flughafen und 6 Tote) hat sich vor einer Woche die Lage, Gott sei Dank, beruhigt, so dass man wieder problemlos die Grenze nach Bolivien passieren kann.

Viele liebe Grüße aus Lima

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Auf in den Norden

Nach 4 Monaten in Lima ist das erste Semester hier fast rum. Nachdem alle Prüfungen geschrieben sind fehlen “nur” noch zwei Hausarbeiten. Die müssen allerdings noch ein paar Tage warten, da in gut 2 Stunden mein Bus nach Trujillo abfährt. Trujillo liegt gut 8 Stunden nördlich von Lima. Das wird dann auch die Abschiedsreise dreier sehr guter Freunde von mir, die danach nach Kolumbien und Spanien zurückkehren. Aber wie es der Zufall will, ist morgen der “dia del amigo” (Tag des Freundes). Das heißt Bier wird morgen zum Schleuderpreis unters Volk gebracht.

Es ist schade das viele gute Freunde in ihre Heimat zurückkehren, allerdings kann ich mich damit trösten, dass ich im nächsten Semester endlich wieder in einer WG wohnen werde. Wir haben gestern den Vertrag unterzeichnet. Da mir vermutlich keiner glauben wird, wenn ich sage die Wohnung ist der absolute Wahnsinn hab ich mal ein paar Fotos angefügt. Leider hab ich keines der Aussicht über das nächtliche Lima (die Wohnung liegt im 12. Stock).

Es tut mir Leid das ich in den letzten Wochen diesen Blog nicht besonders intensiv betrieben hab, allerdings gabs auch nicht allzu viel zu berichten. In der Uni gabs einen Haufen Arbeit und an den Wochenenden ein Haufen Partys. Da ich nächste Woche jedoch meinen Trip über Boliven und Paraguay nach Argentinien beginne gehe ich mal davon aus, dass ich dann etwas mehr zu erzählen habe.

Viele liebe Grüße aus Lima

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Kurzbesuch in Ecuador und Mancora

Da mein Visum unglücklicherweise zum 6. Juni hin auslief und ich keine Lust hatte die gut 80$ für ein Studenvisum auszugeben, habe mich entschieden für ein paar Tage das Land zu verlassen und wieder neu einzureisen. Zunächst hab ich mich auf dem Luftweg nach Piura im Norden Perus begeben (auf diese Weise brauchte ich nur 1,5 Stunden statt 14 Stunden im Bus). Nach einem Tag hatte ich dann auch so ziemlich alles gesehen was es in der Stadt und Umgebung zu sehen gab. Daher bin ich dann am darauffolgenden Tag in Richtung Ecuador aufgebrochen. Grenzübergang nach EcuadorZunächst per Bus nach Sullana. Eine Stadt die touristisch vollkommen unbedeutend ist, jedoch ein wichtiges Zentrum der Landwirtschaft der Region darstellt. Dort musste ich dann auch meine Überzeugung revidieren, dass 5 Soles zu wenig für ein gutes Essen sind (offenbar trifft dies nur auf Ica zu). In Sullana hab ich dann auch nicht mehr getan als zu Mittag zu essen und verzweifelt einen Bankautomat zu suchen (und schließlich auch zu finden). Von hier gings dann per Taxi zum Grenzübergang in La Tina. Dort fix ausgecheckt über die Brücke nach Ecuador gelaufen und mir ein kleines Hostel in Macara gesucht. Das günstigste was ich finden konnte hatte allerdings 3 Sterne (für astronomische 8$ inkl. Frühstück). Dafür gabs dann alledings (im gegensatz zu Piura) keine Pilzkulturen unterm Bett oder tierische Mitbewohner. Vom Dach des Hostels hatte man dann auch eine nette Aussicht auf die einzige Sehenswürdigkeit dieses kleinen Grenzkaffs, der Kirche.

Verständlich das ich am nächsten Morgen zugesehen hab möglichst zügig nach Loja zu kommen. Das ging dann Dank Taxi auch in flotten 4 Stunden. Dummerweise schien ich ein Händchen dafür zu haben, Städte zu besuchen, in denen es wirklich gar nix gibt. Da ich mich in Loja jedoch mit Diego zwecks Couchsurfing getroffen hab wurdens dann doch noch zwei echt gute Tage. Nach drei Monaten Lima durfte ich dann auch seit langem mal wieder richtigen Regen erleben. Von Loja gings dann an die Küste nach Machala. Hier gabs noch weniger zu sehen, allerding ein Haus voller Couchsurfer. Vertreten waren neben Ecuador und Deutschland noch Dänemark, England, Argentinien und am zweiten Tag die USA. Somit hab ich auch dort eine gute Zeit mit viel Spaß, Bier und netten Leuten verbracht. Von Machala bin ich dann nach Perú zurückgekehrt.

Mit neuem Visum im Gepäck gins dann nach Mancora. Mancora liegt direkt am Meer (welches dort das ganze Jahr über angenehme Temperaturen aufweist) und hatte an dem Wochenende an dem ich dort war angenehme 32°C. Normalerweise steppt im Mancora der Bär, doch leider waren an dem Wochenende die Stichwahlen fürs Präsidentenamt und daher galt das “Ley Seca” (zu dt. “trockenes Gesetz”). Das hieß, eigentlich durfte kein Alkohol verkauft werden. Da jedoch das Hostel in dem ich mich einquartiert hatte ne eigene Bar besaß, wars dann doch nicht ganz so trocken wie befürchtet. Das erstaunlichste an dem Hostel war, das der Barkeeper so gut wie kein Spanisch gesprochen hat. Allerdings befand er sich damit in guter Gesellschaft. Gut die Hälfte der Hostelgäste sprach kein oder quasi kein Spanisch. Und die Leute die kein Spanisch gesprochen haben waren keinesfalls Touristen die nur drei Wochen in Lateinamerika waren. Einige reisen seit mehren Monaten durch Lateinamerika ohne ein Wort Spanisch. Nach diesem sommerlichen Abschluss meines Trips gings dann wieder zurück nach Lima. Natürlich war ich bei meiner Ankunft in Lima dann dem Klima völlig unangemessen gekleidet (Latschen, T-SHirt und Shorts sind eindeutig zu kalt für Lima im Winter).

Und zum Schluss noch die schlechte Nachricht, ja Ollanta hat die Wahl gewonnen. Mal schauen was das für die Zukunft dieses Landes bedeutet.

Viele Liebe Grüße aus Lima

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Prüfungsstress

Als ich nach Peru ging bin ich eigentlich davon ausgegangen, dass das Studium hier relativ entspannt abläuft und ich den Hauptteil meiner Zeit mit Freizeitgestaltung zubringen kann. Dummerweise lag ich in diesem Punkt voll daneben. Hier scheint es üblich zu sein in jeder Klasse über das Semester hinweg immer mal wieder benotete Hausaufgaben aufzugeben. Hinzu kommt das es mindestens zwei Prüfungen im Semester gibt (in einem meiner Fächer sind 4 angesetzt). Das hat natürlich den Vorteil, dass nicht alles von einer einzigen Note abhängt. Der Nachteil besteht jedoch darin, dass man das ganze Semester über immer irgendeine Hausarbeit fertigstellen muss oder sich auf eine Prüfung vorbereitet. Der Umfang der Hausarbeiten kann hierbei varieren. Zwei Beispiele: Wir haben einen Vortrag über “Stöße und Vibrationen bei Tiefenbohrungen” gehört. Die Hausaufgabe besteht aus einer einseitgen Zusammenfassung. Eine andere Hausaufgabe besteht in der Analyse zweier Mechanismen (Geschwindigkeiten, Beschleunigungen und Kräfte). Bislang hab ich 25 Seiten hierzu geschrieben.

Das Gute ist jedoch, dass man es hier nicht ganz so eng sieht mit den Deadlines zur Abgabe der Hausarbeiten (zumindest in den Fächern die ich belege). Somit kann man sich einfach die Zeit für schönere Dinge nehmen. Wir haben zum Beispiel festgestellt, dass 260 Maki-Sushi eigentlich zu viel für 8 Personen sind. Das Dumme war jedoch, dass wir keine andere Wahl hatten, als alles aufzuessen. Das Ganze fand in einem Restaurant statt, welches eine All-You-Can-Eat Auswahl an Maki für nur 40 Soles (10€) angeboten hat. Hierfür konnte man aus der Karte verschiedene Maki auswählen und die wurden dann an den Tisch gebracht. Auf dem Foto sieht man unsere erste Bestellung (8 Portionen mit jeweils 10-12 Maki). Dieser Bestellung folgten zwei weitere in gleicher Größenordnung. Als wir jedoch mit der dritten Runde begonnen hattten, mussten wir feststellen, dass eigentlich keiner mehr wirklich Hunger hatte. Zu diesem Zeitpunkt standen jedoch noch gut 7 Portionen auf dem Tisch. Der Haken an der ganzen All-You-Can-Eat Sache wurde uns dann freundlicherweise vom Kellner erklärt. Jede Portion die wir nicht aufessen kostet 25 Soles. Da keiner bereit war so viel extra zu bezahlen haben wir dann hart gearbeitet und alles vertilgt. Das war das erste mal das ich Maki gegessen habe und am Anfang war ich wirklich begeistert vom Geschmack und den vielen Variationen, allerderdings werd ich für die nächsten Monate nichtmal mit dem Gedanken spielen Makis zu Essen.

Ich freue mich schon auf die nächste Woche, da sich dann vermutlich das Verhältnis Uni zu Freizeit wieder zu Gunsten von Freizeit verschieben. Und wenns dann doch mal zu viel wird mit dem Studium, kann man hier einfach zum Strand gehen und ein wenig entspannen. Damit ihr einen kleinen Einblick davon bekommt hab ich mal ein paar Bilder angefügt.

Liebe Grüße aus Lima

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Tapetenwechsel

Rund 250€ für ein ein Zimmer in einer WG ohne Küche, dafür mit Verkehrslärm und einer Liste an Verboten ist zuviel? Definitiv! Von daher bin ich gestern auch in eine neue Wohnung gezogen. Mein neues Zimmer ist moderner eingerichtet, kostet weniger und es ist nicht verboten Partys zu feiern oder Peruaner einzuladen (traurig, nicht wahr? Meine Peruanische Gastfamilie hat uns verboten Peruaner in unsere Wohnung einzuladen). Wie auf den Bildern zu sehen, ist das Zimmer voll möbliert und hat sogar einen kleinen Fernseher (bzw. doppelt so großer Fernseher wie meiner in Ilm). Zum Kochen kann ich die Küche hier im Haus mitnutzen und das beste ist, es gibt sogar einen kleinen Garten mit Grill.

Dieses Wochenende hab ich mir am Freitagabend ein wenig Kultur gegönnt. Anstatt einer rauschenden Party mit lauter Musik und zu viel Alkohol gab es ein Konzert des Jugensinfonieorchesters von Perú zusammen mit einem (in Peru) sehr bekannten Pianisten (Juan José Chuquisengo). Das Konzert war draußen und dazu noch gratis. Anschließend gings dann in eine traditionelle Bar mit lauter alten Peruanern die an Holztischen sitzen und sich mit Pisco jegliche Erinnerun an ihre Jugend auslöschen.

Am Sonntag musste ich dann feststellen das auf das Internet wenig verlass ist. Auf diversen Websites wurde veröffentlicht, dass die Stadt Lima ein Gratiskonzert von Manu Chao, anlässlich des Tags der Arbeit, veranstaltet. An dem beschriebenen Platz gab es allerdings gar nichts. Als wir dann in der direkt am selben Platz liegenden Polizeistation gefragt haben, durften wir erfahren das es zwar kein Konzert gibt jedoch jede Menge Möglichkeiten Opfer eines Verbrechens zu werden. Die freundlichen Polizisten haben uns dann netterweise eine Gratistour im Polizeiwagen in ein etwas sicheres Viertel angeboten. Dort gab es dann eine Parade mit volkstümlicher Peruanische Musik (Leider hatte ich aus Sicherheitsbedenken meine Kamera nicht dabei).

Viele liebe Grüße aus Lima

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Ostern in Peru

Nachdem die letzten zwei Wochen mit Hausarbeiten für die Uni, Prüfungsvorbereitung und Wohnungssuche ziemlich stressig waren, bin ich dieses Wochenende mal aus Lima rausgekommen. Am Freitag bin ich mit einigen Freunden in ein Strandhaus eines Freundes ca. 50 km südlich von Lima gefahren. Es ist zwar quasi Winter, aber dennoch warm genug, um in der Sonne zu liegen oder schwimmen zu gehen. In dem Strandhaus gab es einen Kickertisch, sodass ich nach gut zwei Monaten mal wieder kickern konnte. Allerdings konnte man den Tisch nur als antik bezeichnen. Um den richtig gängig zu bekommen bräuchte man kein Öl, sondern ne Drahtbürste.

Nachdem wir dann am Samstagmorgen ein ausgezeichnetes Fühstück erhalten haben, bin ich gegen Mittag nach Lunahuana gereist (nochmal 150km weiter südlich von Lima). Lunahuana ist ein Örtchen auf 500m Höhe, dass direkt an einem Fluss liegt. Im ganzen Ort gibt es grob geschätzt 30 verschiedene Anbieter von Rafting- oder Quadtouren. Ich hab mich zunächst an Rafting versucht. Dankenswerterweise hatte ich die Idee vorher Badesachen anzuziehen. Das einzige, was bei diesem Spaß nicht vollkommen durchweicht wurde, waren meine Haare, und das auch nur, weil ich einen Helm auf hatte.

Am Sonntagmorgen hab ich mich erstmal mit einem Frühstück gestärkt. Dummerweise hatte ich keine Ahnung was ich bestellen sollte und hab einfach das abgenickt, was die Kellnerin mir vorgeschlagen hatte. So kam es, dass ich am Sonntagmoren Fleisch mit Zwiebeln, Yucaund einen leckeren Papayasaft (quasi pürrierte Papaya) als Frühstück erhielt. So gestärkt stand mir der Sinn nach etwas Sport und so bin ich dann zu einer Mountanbiketour aufgebrochen. Nachdem ich auf diese Weise mein Frühstück verdaut hatte und mein Drang nach Bewegung gestillt war, gings dann auch schon wieder aus dem dem kleinen Dorf zurück in die große Stadt.

Viele liebe Grüße aus Lima

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